Edith von Bonin (1875–1970) wurde Malerin zu einer Zeit, als Frauen der Zugang zu den staatlichen Kunstakademien noch verwehrt war. Aus privilegierten Verhältnissen stammend, erhielt sie ihre künstlerische Ausbildung in der privaten Damen-Akademie des Künstlerinnen-Vereins München und während eines mehrjährigen Studienaufenthalts in Paris vor dem Ersten Weltkrieg. Außergewöhnliche Künstlerfreundschaften der in Berlin, Paris, München/Dachau und Oberitalien lebenden Malerin, wie mit Rainer Maria Rilke, Raoul Dufy und Othon Friesz, setzten im Leben der so unabhängigen wie emanzipierten Malerin und Sammlerin besondere Akzente. Da nur wenige ihrer frühen Werke die beiden Weltkriege überdauerten, entstammt das erhaltene, stets gegenständliche und an klassischen Genres orientierte Œuvre überwiegend der Zeit nach ihrem 60. Lebensjahr.
»In den letzten Jahrzehnten wurde die erste Generation von Künstlerinnen wiederentdeckt, denen mit viel Mut und Engagement der Weg in diese Profession offenstand und die es dennoch zeitlebens sehr viel schwerer hatten als ihre männlichen Kollegen. Das stille und zugleich nicht gewöhnliche Leben einer Vertreterin dieser Generation ist nun in diesem mustergültigen Buch vollumfänglich wieder nachzuvollziehen und eigentlich erst zu entdecken.« (Andreas Strobl, KunstbuchAnzeiger, 21.04.2021)
»[Eine] akribisch recherchierte und äußerst lesenswerte Künstlerinnenbiografie.« (Arne Grafe, Blätter der Rilke-Gesellschaft«, Band 37/2024)